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Führung durch das historische Archiv der Stadt Köln



Am 25. Februar haben wir mit einer Gruppe von 14 Personen an einer Führung durch das historische Archiv der Stadt Köln teilgenommen. Ein Mitarbeiter hatte uns durch die Räumlichkeiten auf der Luxemburger Straße geführt.


Allgemeines

Nach dem Einsturz des historischen Archivs der Stadt Köln im Jahr 2009 wurde das Archivgut geborgen und zwischengelagert in 20 Asylarchiven in Köln-Porz. Im Jahr 2021 wurde der Neubau auf der Luxemburger Straße im Stadtteil Klettenberg bezogen, wo wir an einer Führung teilgenommen haben. In 9 Archivkammern lagern etwa 25 Regalkilometer Archivgut, wovon jede Archivkammer ihr eigenes, spezifisches Raumklima hat. Zu den wichtigen historischen Dokumenten gehören zum Beispiel die Hansebücher aus dem 15. Jahrhundert, der Gaffel-Verbundbrief aus dem Jahr 1396 oder das Buch Weinsberg aus dem 16. Jahrhundert. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 922.


Werkstatträume

Wir besichtigten die Werkstatträume, wo das geborgene Archivgut aus dem Einsturz gereinigt und wieder hergestellt wurde. Der Führer erläuterte uns Trockenreinigungsverfahren, wodurch Verblockungen gelöst werden konnten. 95% des Archivgutes aus dem Einsturz konnten so gerettet werden. Die Mitarbeiter, die dies erledigten, waren Restauratoren, wozu nach dem Einsturz rund 25 Mitarbeiter eingestellt worden waren. Die Gesamtdauer der Restaurierung war damals auf etwa 30 Jahr geschätzt worden. Die Mitarbeiter in den Werkstatträumen befassten sich nicht nur mit dem Archivgut aus dem Einsturz, sondern sie nahmen auch laufende Archivierungen vor. Was archivwürdig war, regelte das Archivgesetz, die Mitarbeiter entschieden dies fallweise. Exemplarisch konnten wir die Sichtung von Plakaten eines Gesangvereines um 1850 beobachten, über deren Archivierung entschieden wurde.


Werkstatträume für kontaminiertes Archivgut

Nach dem Einsturz wurde auch feuchtes Archivgut geborgen, was geschehen konnte, wenn dieses in den mit Wasser vollgelaufenen U-Bahn-Schacht gestürzt war.. Dieses Archivgut war teilweise verschimmelt, so dass es besonderer Verfahren bedarf, um dieses aufzubereiten. Zuerst wird dieses Archivgut mit einem Luftreiniger luftgetrocknet, dann bei einer Temperatur von -20 Grad in einem Vakuum gefriergetrocknet. In einer Glasvitrine zeigte uns der Führer ein Buch aus dem Jahr 1729 mit Spuren von Schimmel, das auf Hadernpapier (=alte Textilien) gedruckt worden war, dieses konnte mit diesem Gefriertrocknungsverfahren vollständig wieder hergestellt werden.


Scanner

Im Scanraum zeigten uns die Mitarbeiter Sonderanfertigungen von Scannern, womit die Dokumente und Schriftstücke eingescannt wurden, um die Digitilisate im Internet bereitzustellen.


Lesesaal

Der Lesesaal ist für alle Bürger öffentlich zugänglich, dort kann man Dokumente und Schriftstücke aus dem historischen Archiv einsehen. Sieht man ab von neueren, urheberrechtlich geschützten Dokumenten, kann man die eingescannten Digitilisate im Internet aufrufen. Alternativ dazu kann man diese zur Bereitstellung im Lesesaal vorbestellen und dort einsehen.


Exemplarisch für unsere Gruppe ausgelegte Dokumente

In einem separaten Raum wurden diese Dokumente für uns bereitgestellt:


 

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