Update - Magen-Darm
Momentan fehlen die inhaltlichen Ideen für die Gestaltung der einzelnen Posts, daher möchte ich ein Update liefern, was sich im allgemeinen tut. Trotz eines Übermaßes an Zeit, das man im Unruhestand vermuten sollte, kommt ständig etwas dazwischen. Das Ereignis, das aktuell quer geschossen ist, läßt sich mit einem Wort kurz beschreiben: Magen-Darm. Am Freitagabend hatte der Magen-Darm-Infekt mit allen üblen Begleiterscheinungen, die niemand haben will, als erstes bei unserer Tochter begonnen. Bei mir selbst kam dazu, dass ich am Freitagabend viel zu tief ins Weinglas geschaut hatte (ich muss allerdings eingestehen, dass der Grauburgunder aus Rheinhessen wirklich sehr lecker war). Vor dem Fernseher war ich eingeschlafen, so dass ich erst gegen 2 Uhr morgens, als ich schlaftrunken aufwachte, ins Bett ging. Am nächsten Tag musste meine Frau um sieben Uhr aufstehen, um gegen 8.15 Uhr am Arbeitsplatz zu sein. Diese frühe Uhrzeit des Aufstehens hatte mich umgehauen. Den ganzen Samstag war ich zu nichts zu gebrauchen. Gegen Nachmittag kam das Familiendrama des Magen-Darm-Infekts voll in Fahrt. Während der Arbeitszeit hatte sie sich noch ganz normal topfit gefühlt, nachmittags nahmen die Symptome der Übelkeit immer mehr zu. Sie lag flach im Bett und gab keinen Muckser mehr von sich, ab und an erbrach sie in dem daneben stehenden Eimer. Lange Zeit glaubte ich, mich vollkommen normal zu fühlen. Gegen 18 Uhr, nach dem Ende der Bundesligakonferenz im Radio, war ich denn doch an der Reihe. Erst wollte ich die Toilette zum Wasserlassen aufsuchen, dabei überkam mich die Übelkeit und ich konnte nicht anders. Indes zeigten sich bei unserem Enkelkind keine Krankheitssymptome, die auf einen Magen-Darm-Infekt hindeuteten. Er verweigerte das nachmittägliche Obstgläschen und den Abendbrei, anstatt dessen trank er aber sein Fläschchen vollkommen normal. Ebenso war nachmittags sein Stuhlgang weicher als üblich. Gegen halb acht war unser Enkelkind eingeschlafen, und seine Mama und die Oma schliefen bei ihm in unserem Ehebett. Nachdem ich mich gegen 22 Uhr im Gästezimmer schlafen gelegt hatte, weckte uns gegen Mitternacht ein zunächst leises Schreien unseres Enkelkindes. Das Fläschchen, das ich daraufhin zubereitet hatte, lehnte unser Enkelkind konsequent ab, möglicherweise, weil es zu lange gedauert hatte. Im Zeitverlauf war das Schreien immer intensiver geworden, so dass bei dem totalen Geschrei die Aufnahmefähigkeit nicht mehr vorhanden war. Bei dieser Gelegenheit stellten Mama und Oma fest, dass unser Enkelkind Stuhlgang gehabt hatte, der durchfallartig gewesen war. Von oben nach unten hatte sich der Stuhlgang ausgebreitet, von oben nach unten machten sie ihn sauber und von oben nach unten zogen sie ihn komplett neu an. Indes fühlte ich mich im Gästebett nur noch elend, so dass ich wieder einschlafen wollte. Mama und Oma dürften sich bestimmt in ihrem Zustand nicht viel weniger elend gefühlt haben. Ich konnte mithören, wie die Tochter mit der Kinderklinik telefonierte. Die Notfallpraxis war nachts geschlossen, die Kinderklinik hatte hingegen einen Notdienst. Wir sollten weiter beobachten, am nächsten Morgen sollten wir schauen, ob unser Enkelkind Nahrung zu sich nehmen würde, ob er sich übergeben würde oder ähnliches, so die Auskunft der Kinderklinik. Irgendwann schlief unser Enkelkind wieder ein, und ich selbst hatte zumindest eine angenehme Nachtruhe bis gegen 8.30 Uhr, als unser Enkelkind wach wurde. Ich verfütterte ein Obstgläschen mit Kirsch, Banane, Apfel und Müsli, das unser Enkelkind mit ganz normalem Appetit aß. Unser Enkelkind wirkte relativ normal, als es munter und aktiv in seiner Spielecke spielte. Am Frühstückstisch durfte es so manches nicht mitessen. Positiv konnten wir feststellen, dass das Frühstück mit Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade bei uns ohne Übelkeit verlief. Das große Finale kam allerdings in der Notfallpraxis, wohin sich Tochter und Oma am frühen Nachmittag begaben. Wegen Überfüllung war die Notfallpraxis quasi geschlossen. Der Andrang war dermaßen groß, dass die drei erst eine Stunde lang spazieren gehen sollten, eine Stunde und länger betrug die Wartezeit mindestens. Magen-Darm und andere Erkältungsviren hatten um sich gewütet und bescherten den Kinderärzten in der Notfallpraxis einen Dauerbetrieb und Sonderschichten. Glück hatten die Tochter, die Oma und das Enkelkind, als nachmittags die Schicht von einem Kinderarzt zum anderen wechselte. Der übernehmende Kinderarzt war nämlich derjenige aus unserem Ort, den wir mit unserem Enkelkind aufsuchten. Er hatte die drei im Wartezimmer erkannt und sorgte dafür, dass er unser Enkelkind außerhalb der Reihenfolge behandelte. Er verschrieb Fieberzäpfchen, darüber hinaus war der Magen-Darm-Infekt nicht besorgniserregend. Inklusive der Fahrzeit nach St. Augustin waren die drei immer noch zweieinhalb Stunden unterwegs gewesen. Wir hofften, dass wir mit Krankheiten und Erkältungswellen erst einmal durch waren und künftig von solchen Übeln weitgehend verschont bleiben würden.
Comments